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Foto-Tipps – Blankenberg Lost Place

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Foto-Tipps – Blankenberg Lost Place

Foto Tipp “Lost Place Papierfabrik Blankenberg”

In Thüringen in der Gemeinde Blankenberg, liegt die alte Papierfabrik Blankenberg, direkt an dem ehemaligen DDR-Grenzfluss der Saale zwischen Thüringen und Bayern.

Geschichte

Die Wurzeln der Papierfabrik gehen bis zum Jahr 1371 zurück, wo erstmalig eine Mühle erwähnt wird. Die heutige erhaltene Fabrik stammt aus dem Jahr 1894. Der Eigentümer der Wiedes Papierfabrik Rosenthal, Gotthelf Anton Wiede, kaufte die Papierfabrik mit Zubehör, Wald, Wiesen und Feldern und einem Herrenhaus.

Die imposante Papiermaschine die heute noch besichtigt und fotografiert werden kann, wurde auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 von der Maschinenfabrik H. Füllner aus Warnbrunn in Schlesien gekauft und hier  aufgebaut.

Nach Kriegsende des 2. Weltkrieges wurde der Besitzer Wiede enteignet. Die Wiederinbetriebnahme der Fabrik erfolgte 1947 als Volkseigener Betrieb. 1993 wurde der Betrieb der Papierfabrik eingestellt, die zu DDR Zeiten Pergamentrohpapier hergestellt hat. Dies war der Grundstoff für Echt-Pergament, der in der DDR als Butterbrot- und Margarineeinwickelpapier diente.

Mit viel Engagement von ehrenamtlichen Helfern konnten große Teile der Fabrik erhalten werden und bilden heute eine faszinierenden Einblick in die Industriekultur.

Fotografische Betrachtung und Zugang zur Fabrik

Fotografisch betrachtet ist es ein Lost Place, wie es in unserer Region nicht mehr viele gibt. Die alte Papiermaschine von 1900 ist vollständig erhalten, die Wände sind nicht mit Graffiti besprüht, ja in manchen Teilen der Fabrik hat man den Eindruck, dass die Arbeiter gerade im Wochenende sind, aber nicht die Fabrik schon seit 30 Jahren stillsteht. Neben der Papiermaschine finden sich unendliche Details und Räume, die das Fotografische Herz höher schlagen lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Stätten benötigt man hier auch keine explizite Sicherheitsausrüstung, da es zum Glück keinen Vandalismus in der Fabrik gibt.

Um in der Papierfabrik zu fotografieren, gibt es verschiedene Wege. Zum einen bietet die „foto-faktorei“ aus Hof in der Fabrik Fototouren an. Hier bekommt man eine Führung durch die Fabrik und hat anschließend 5 Stunden Zeit zu fotografieren. Eine weitere Möglichkeit sind die Tage des offenen Denkmals. Die Termine finden sich im Kalender der Gemeinde Blankenstein am Rennsteig.

Wie in allen Lost-Places sollte man sich erstmal in Ruhe umschauen ohne gleich zu Fotografieren. Lassen Sie sich erstmal inspirieren und versuchen die Stimmung aufzunehmen. Die alte Papierfabrik bietet unendlich viele Details. die entdeckt werden wollen und das braucht Zeit.

Die schönsten Motive in der Papierfabrik:

Das Highlight ist die große vollständig erhaltene Papiermaschine. Hier finden sich unendlich viele schöne Motive, von der Übersicht bis zum kleinen Details.

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    Die alten Maschinen zur Zubereitung der Papiermasse.

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    Die zerbrochenen Scheiben und die leere Halle im Dach.

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    Das alte Büro mit seinen Rechenmaschinen, DDR-Telefonen und Stempeln, das Labor mit seinem Glasgefäßen und die alte Feldbahn.

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    Sinnvolle Fotoausrüstung für die Papierfabrik Blankenberg

    • Kamera
    • Robustes Stativ
    • Fernauslöser oder alternativ Selbstauslöser der Kamera
    • Weitwinkel Objektiv für Übersichten
    • Makro 90mm oder Portraittele 85mm
    • Standard Weitwinkelzoom
    • Taschenlampen

    Tipps aus der eigenen Praxis in Blankenberg:

    • Fotografieren Sie wenn möglich immer mit Stativ. Die Papierfabrik ist extrem dunkel, an manchen Stellen betragen die Belichtungszeiten bei ISO 100 und Blende 8 bis zu 60 Sekunden.
    • Durch die großen Glasfenster in der Papierfabrik, kommt es zu extrem hohen Gerade bei Übersichtsaufnahmen führt das schnell zu ausgefressen Lichtern oder Schatten ohne Zeichnung. Der Kontrastumfang betrug bei meinem Besuch über 14 Blendestufen. Wer nicht gerade eine digitale Mittelformatkamera besitzt, kann sich hier gut mit einem HDR helfen. 5 Aufnahmen mit -4, -2, 0, +2, +, die in der Bildbearbeitung (z.B. Adobe Lightroom) automatisch zu einem Bild zusammengefügt werden.
    • Mit einer kleinen leistungsstarken Taschenlampe lassen sich wundervoll Details beleuchten, Metallkanten zum Strahlen bringen und Kontraste reduzieren. Ein Bohnensack (ein kleiner Stoffbeutel gefüllt mit getrockneten Erbsen oder Linsen) dient als fein justierbare Unterlage für die Taschenlampe.
    • Für die Beleuchtung des Innern der Papiermaschine empfehlen sich kleine batteriebetriebene Schrankleuchten. Diese können z.B. auf die großen Walzen gelegt werden und sorgen für ein wenig Zeichnung im Inneren der Maschine. Da sie nur 3 cm hoch sind, lassen Sie sich unsichtbar platzieren.  Solche Lampen finden Sie im Baumarkt oder im Versandhandel für unter 10 Euro.
    • Bitte keine empfindliche Kleidung anziehen, da es in der Fabrik staubig ist und es an den Maschinen Ölflecken geben kann.
    • Übersichtsaufnahmen der Fabrik und der Blick auf die Fabrik zusammen mit dem Fluss lassen sich am einfachsten mit der Fotodrohne erstellen.
    • An der Maschine hängen alle 2 Meter gelbe Hinweisschilder mit der Funktion des jeweiligen Teils. Diese Schilder vor dem Fotografieren bitte abnehmen und nach dem Foto bitte wieder genau an die gleiche Stelle hängen.
    • Vorsicht ist mit den örtlichen Lampen in Bezug auf die Lichtfarbe gegeben. Einige der alten Lampen erzeugen einen extremen Grünstich in den Bildern, der auch mit der Bildbearbeitung nicht sinnvoll korrigiert werden kann. Das trifft vor allem die rechte Seite der Papiermaschine.

       

      Anschrift:

       

      Unteres Schwarzviertel 9, 07366 Rosenthal am Rennsteig

       

      Mehr Infos zur Papierfabrik und Termine unter: